dvdisaster Version 0.72.6 / 0.79 (devel-3)  Zur Internet-Version
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Fragen und Antworten
·Technische Fragen
·Fehlermeldungen
·Hintergrundinformationen
-Eigenschaften der Fehlerkorrektur
-Datenrekonstruktion auf Abbild-Ebene
-RS01, RS02 und RS03
-Lineares Lese-Verfahren
-Angepaßtes Lese-Verfahren
-Bemerkungen zu Lesefehlern
-Fehlerkorrektur-Datei aufbewahren
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Das angepaßte Lese-Verfahren

dvdisaster enthält zwei verschiedene Leseverfahren.

Anwendungen für das angepaßte Leseverfahren:

Anwendungen für das lineare Leseverfahren:

  • Abbilder von unbeschädigten Datenträgern zum Erzeugen einer Fehlerkorrekturdatei einlesen
  • Lesegeschwindigkeitskurve zum Prüfen des Datenträger-Zustandes ermitteln
 
Eigenschaften des angepaßten Verfahrens.

Das angepaßte Verfahren setzt eine "Teile-und-Herrsche" ("divide-and-conquer") - Strategie ein, um möglichst schnell die noch lesbaren Stellen eines beschädigten Datenträgers zu ermitteln und auszulesen. Die Strategie geht auf einen Artikel von Harald Bögeholz im c't-Magazin 16/2005 zurück, wo sie zusammen mit dem Programm h2cdimage veröffentlicht wurde:

  1. Zu Anfang wird der Datenträger als ein einziger noch nicht gelesener Bereich betrachtet. Das Lesen beginnt mit Sektor Null.

  2. Der Lesevorgang wird solange linear fortgesetzt, bis entweder das Ende des momentanen Bereiches erreicht ist oder ein Lesefehler auftritt.

  3. Der Lesevorgang wird entweder beendet, wenn (3a) genügend Sektoren für eine Fehlerkorrektur gelesen wurden oder (3b) keine unlesbaren Bereiche oberhalb einer bestimmten Größe mehr vorhanden sind.

  4. Anderenfalls wird der größte noch nicht gelesene Bereich auf dem Datenträger bestimmt und in der Mitte aufgeteilt. Der Lesevorgang wird in der Mitte wie in Schritt 2 fortgesetzt. Die erste Hälfte des aufgeteilten Bereiches verbleibt hingegen als noch nicht gelesener Bereich für einen späteren Durchlauf.

Das Abbruchkriterium (3a) ist besonders wirkungsvoll: Es beendet das Einlesen sofort, wenn die absolut notwendigen Sektoren zur Wiederherstellung des Abbildes mit Hilfe der Fehlerkorrektur gelesen worden sind. Dies kann die Bearbeitungszeit gegenüber einem vollständigen Einlese-Versuch um bis zu 90% verkürzen, erfordert aber natürlich, daß man die zugehörige Fehlerkorrektur-Datei zur Hand hat.
Bildschirmfoto: Angepaßtes Lesen in Aktion
 

 
Einstellmöglichkeiten

Fehlerkorrekturdatei. Angepaßtes Lesen funktioniert am besten, wenn die zum Abbild gehörenden Fehlerkorrektur-Daten vorhanden sind. Das setzt natürlich voraus, daß man diese Daten zu einem Zeitpunkt erzeugt hat, als der Datenträger noch vollständig lesbar war. Um eine Fehlerkorrektur-Datei zu nutzen, muß sie vor Beginn des Lesens ausgewählt werden.

Einschränkung des adaptiven Lesebereiches. Der Einlesevorgang kann auf einen Teil des Datenträgers eingeschränkt werden. Bei der Verwendung von Fehlerkorrektur-Daten ist das Einschränken des Lesebereichs nicht sinnvoll, da es gegebenenfalls das Einlesen von Sektoren verhindert, die zur Fehlerkorrektur benötigt werden. Ohne Fehlerkorrektur-Daten kann es hingegen bei mehrfachen Einlese-Versuchen von beschädigten Datenträgern hilfreich sein.

Lesen vorzeitig beenden.Wenn keine Fehlerkorrektur-Daten vorhanden sind, wird der Lesevorgang beendet, sobald keine unlesbaren Bereiche oberhalb einer bestimmten Größe mehr vorhanden sind.

Der Wert zum Beenden sollte nicht kleiner als 128 eingestellt werden. Anderenfalls werden in der Schlußphase des Einlesens sehr viele Neupositionierungen des Laserschlittens im Laufwerk durchgeführt. Darunter leidet sowohl die Lebensdauer als auch die Lesefähigkeit des Laufwerks. Günstiger ist es typischerweise, früher mit den adaptiven Lesen aufzuhören und die letzten Sektoren mit dem linearen Leseverfahren zu vervollständigen.

Copyright 2004-2014 Carsten Gnörlich.
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