dvdisaster Version 0.72.6 / 0.79 (devel-3) | Zur Internet-Version |
Die Idee der Fehlerkorrektur
Beispiel: Annas Schreibtisch-PIN Anna besitzt einen Schreibtisch, dessen Schubladen nur aufgehen, wenn man die Zahlenkombination "8 6 2 3" eingibt. Da die Schubladen keinen wertvollen Inhalt enthalten, beschließt Anna die Zahlenkombination auf dem Schreibtisch zu notieren:
Allerdings befürchtet sie, daß eine der Zahlen durch einen Tintenfleck unlesbar werden könnte. Daher schreibt sie zusätzlich noch die Summe der vier Zahlen dazu ("+" und "=" - Zeichen sind nur zur Verdeutlichung dazugeschrieben):
Nach einer Weile wird tatsächlich eine Zahl durch einen Tintenfleck verdeckt:
Das ist aber kein Problem, da Anna sich die fehlende Zahl x durch Umstellen der Gleichung wieder ausrechnen kann: 8 + x + 2 + 3 = 19, also x = 19 - 8 - 2 - 3, demnach ist x = 6. Man kann sich leicht davon überzeugen, daß auf diese Weise jede Zahl aus den anderen vier Zahlen wieder berechnet werden kann. Das Rechenbeispiel verdeutlicht außerdem die grundlegenden Eigenschaften der Fehlerkorrektur:
Der Begriff der Redundanz läßt sich damit wie folgt erklären:
Das hier gezeigte Summenbeispiel läßt sich allerdings nicht zur einer Fehlerkorrektur verallgemeinern, die mehr als einen fehlenden Datenwert korrigieren kann. Dazu braucht man ein mächtigeres Gleichungssystem, das sich auch für mehrere fehlende Werte (= Variablen) eindeutig lösen läßt. Der in dvdisaster verwendete Reed-Solomon-Kode hat diese Eigenschaften; er ist jedoch mit der üblichen Schulmathematik nicht anschaulich zu erklären. Daher mögen an weiterführenden Informationen interessierte Leser die entsprechende Literatur aus der Kodierungstheorie hinzuziehen. |
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